Sonntag, 12. April 2009

Samstag, 11. April 2009
Ankunft…

Exakt vor einem Monat haben wir Kigali erreicht. Abgeholt wurden wir von meinem deutschen Chef und Alains Familie…
Es fehlte ein Gepäckstück, was wir aber nach einigen Tagen bekamen. Unser unbegleitetes Fluggepäck haben wir nach ca. 2 Wochen erhalten, außer 3 Plastiktüten wurde nichts entnommen (wir hatten das Einfuhrverbot für Plastiktüten nicht ernst genug genommen, zum Glück wurden unsere Plastikregencapes nicht entnommen. Untergebracht waren wir erstmal auf dem Compound unseres deutschen Chefs in seinem Gästeappartement. Etwas lästig, da man halt keine Privatsphäre hatte. Auf dem Compound wohnt auch weiter hinten etwas abgetrennt der Baukoordinator mit Frau und Baby.

Unsere Unterkunft…

Unsere Haushaelfte war ein Schock für uns. Klein, dreckig, verbaut, einfach furchtbar. Aber auch schlaflose Nächte haben da nicht geholfen, auf einen Beschwerdebrief, wo auch folgende Fotos unseres neuen Heimes angehängt waren, habe ich nicht mal eine Antwort erhalten. (Schlafzimmer, Küche, Kinderzimmer, Gaesteklo, Esszimmer, Garten, Hauseinfahrt, Badezimmer, Wohnzimmer, Küchenboiler).

Mittlerweile ist die Haushaelfte fast fertig renoviert und wir sind eingezogen, da es keine Alternative gab. Kurz vor dem Einzug sah es noch wüst aus und ich könnte heulen, wenn ich daran denke, dort wohnen zu müssen. Bad und Küche müssen noch gestrichen werden, und so einiges andere muss auch noch gemacht werden, aber der Gedanke an Veranda und Garten hält mich hoch…



Glücklich macht mich das Haus nicht, aber immerhin haben wir ein sehr schönes Wohn- und Esszimmer, einen netten Garten und eine schöne große Veranda. Die Zimmer sind einfach zu klein und nicht sonderlich schön, Bad und Küche schlecht renoviert. Aber Naomi findet ihr Zimmer schön, rosa Wände, rosa Schrankwand…

Einleben…
Das Einleben in Rwanda verzögert sich durch diese ganzen Aktionen stark, Naomi gefällt es nicht so recht in der Kindergruppe. Leider haben wir auf der Ecole Belge keinen Platz bekommen, da sich entgegen unserer Absprachen in Deutschland auch keiner drum gekümmert hat (da Absprachen nicht weitergeleitet wurden?), was natürlich für Naomi ziemlich viel an Veränderungen bedeutet neben dem eigentlichen Eingewöhnen. Zur Einschulung im September findet ein Test statt, wenn sie den besteht wird sie wohl einen Platz bekommen. Aber eine deutsche Freundin hat Naomi dort, die ist auch erst vor einem Monat eingereist. Und sie versteht sie sich super mit ihrer Cousine Brandy, so dass wir an den Wochenenden versuchen, dass die beiden was zusammen machen. Unten einige Bilder dazu (Schwimmbad, das “rosa Zimmer”, Spielplätze)...Neidisch??



Mein Job…
Meine Arbeitsstelle ist okay, ich habe nette ruandische Kollegen, ein schönes Büro nicht weit entfernt von unserer Unterkunft, notfalls auch zu Fuß erreichbar, fahre mit einem Projekt Land Cruiser, den wir im Land auch gegen Kostenbeteiligung privat nutzen dürfen, was natürlich super ist, und ich kann auf Projektbesuchen Land und Leute kennenlernen. Ich versuche mich einzuarbeiten neben dem Wohnungs- und Organisationsstress, manchmal doch recht schwierig. Diese Woche war das Büro- geschlossen, da sich der Völkermord zum 15. Mal jährt und die Stimmung natürlich recht niedergedrückt ist und viele Gedenkfeiern stattfinden. Außerdem kam neben dem Nationalgedenktag noch Karfreitag hinzu. Nächste Woche muss ich mit meinen rudimentären Projekt- und vor allem Französischkenntnissen (wie schön, dass die meisten Kollegen Englisch sprechen können) meinen Chef und den Baukoordinatoren vertreten, aber es läuft hier in Rwanda zur Zeit ohnehin alles recht langsam durch die landesweiten Trauerveranstaltungen. Zeit für die zahlreichen E-Mails die warten.



Eindrücke…
Ich habe wohl kaum eine derart saubere Stadt wie Kigali in meinem Leben zu sehen bekommen, ständig werden emsig die Strassen gereinigt, einmal monatlich gibt es ganze Community-Aktionen zur Bereinigung der Stadt, wo auch der Präsident sich nicht scheut daran mitzuwirken. Es wird unglaublich viel gebaut, auch außerhalb Kigalis. Es herrscht ein ziemliches Sprachenchaos durch die Umstellung auf Englisch- mir ist es ganz recht, dass so viele Leute jetzt Englisch sprechen, meine Französischkenntnisse habe ich noch nicht verbessern können… Ich kann es kaum glauben, dass ich bislang noch nirgendwo zu “außergewöhnlichen Zahlungen” herangezogen wurde, man begegnet sich hier überwiegend höflich, dezent und unaufdringlich. Polizeikontrollen finden am Wochenende statt, ich bin noch verschont geblieben. Es gibt hier so etwas wie einen TÜV, und 0 Promille für Autofahrer und viele andere Regeln. Somit ist das Leben hier doch um einiges einfacher als in anderen afrikanischen Ländern, fast ein wenig europäisch. Zwei recht große Supermärkte, ach ja, und ein deutscher Supermarkt sowie diverse andere Läden sorgen für unser Wohlergehen. Es gibt fast alles (der Miree Frischkäse ist allerdings gerade ausgegangen…), das meiste ist aber teurer als in Deutschland. Aldi oder Schlecker fehlen halt noch… So was wie Kik wird von den Chinesen abgedeckt, die hier stark vertreten sind. Autos sind unerhört teuer, so extrem hätte ich das nicht erwartet.
Zur Zeit regnet es recht viel, und es ist doch zwischenzeitlich ein wenig frisch. Aprilwetter könnte man fast sagen. Das lässt sich natürlich gut aushalten! Der Kamin in unserem Wohnzimmer dient vermutlich nur der Dekoration- ich weiß nicht, ob es noch kühler wird?? Aber es ist ja dann auch wieder warm. Also kein Grund zum klagen.
Ach ja, und das Essen ist hier auch lecker, insbesondere geröstete Bananen und Fleischspieße sind ziemlich köstlich, nicht zu vergessen die Avocados und Ananas usw.
Also, solltet ihr Lust haben auf ein wunderschönes Land mit tausend Hügeln (eher mehr) und sehr hoher Sicherheit (es ist kein Problem, auch abends sich noch auf der Strasse zu Fuß aufzuhalten), in dem es auch Giraffen, Gorillas, Zebras, Elefanten, Flusspferde und sonstiges Getier geben soll (in die Parks sind wir noch nicht gekommen), dann seit ihr herzlich willkommen, uns zu besuchen! Der Tisch steht und kann gedeckt werden, ein Wohnzimmer bietet Platz für alle, und irgendwie hat es sich ein Nachbarkatzentier- ziemlich trächtig- bei uns gemütlich gemacht.































1 Kommentar:

  1. werde eine Bank überfallen , oder unsere Wocheneinnahme und erscheine :-P . Auf jeden Fall werde ich die Firma Schlecker anschreiben und fragen ob ich dort eine Filiale eröffnen darf. Dann kann ich ganz frech fragen .... kerstin, watt kosten die Kondooooome ???

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